Oesterreich ist kein Naziland!

 

"Die Nazis nahmen Österreich mit Gewalt."
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Nov. 2000


[Photo: Gewaltsamer Einmarsch deutscher Truppen in Oesterreich, 12. 3. 1938]

Gewaltsamer Einmarsch deutscher Truppen in Österreich, 12. 3. 1938

 

"Mein Führer! Als letztes oberstes Organ des Bundesstaates Österreich melde ich dem Führer und Reichskanzler den Vollzug des gesetzmäßigen Beschlusses nach dem Willen des deutschen Volkes und seines Führers: Österreich ist ein Land des Deutschen Reiches. [...] Mein Führer! Wir können nur eines: Wir danken dem Führer! Wir sagen Dank, der restlose Liebe und bedingungslose Treue ist. Mein Führer! Wie immer der Weg führt: wir folgen nach! Heil mein Führer!"
Seyß-Inquart auf dem Heldenplatz in Wien, 15. 3. 1938

 


"Die Österreicher waren das erste Opfer."
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Nov. 2000


[Photo: Hitlers Einzug am Wiener Heldenplatz #1] [Photo: Hitlers Einzug am Wiener Heldenplatz #2]
[Photo: Hitlers Einzug am Wiener Heldenplatz #3] [Photo: Hitlers Einzug am Wiener Heldenplatz #4]

Jubelnde Opfer beim Einzug Hitlers am Wiener Heldenplatz, 15.3.1938

 


"Wenn man sagt, daß die Massen auf der Ringstraße vor Begeisterung wie wahnsinnig waren, als sie Hitler begrüßten, so ist dies alles eher als eine Übertreibung. Trotz der Gewaltakte und Schreckensszenen, die - wie ich wußte - dem Einzug folgen würden, fand ich etwas Pathetisches an der begeisterten Überzeugung dieser Vertreter des kleinen Mittelstandes, die, durch ihren Fanatismus aus der gewohnten Behäbigkeit gerissen, fest glaubten, daß für sie das Tausendjährige Reich angebrochen war - mit der Ankunft des kleinen Mannes in der braunen Uniform."
Schilderung eines englischen Journalisten, März 1938

 


"NAZI: Neu, Attraktiv, Zielstrebig, Ideenreich."
Damaliger geschäftsführender Landesparteiobmann der Kärntner FPÖ und Klagenfurter Vizebürgermeister Reinhard Gaugg auf die Frage, was ihm das Wort Nazi sage. März 1993

 

Am 1. Mai 1934 erließ Dollfuß eine neue ständesstaatliche Verfassung. Österreich war nun klerikal-faschistisches Staatswesen, dessen Schöpfer freilich bald einem mächtigeren Feind zum Opfer fiel: am 25. Juli 1934 putschten die Nazis in Wien. Eine illegale SS-Standarte 89 stürmte das Kanzleramt und die Rundfunkzentrale. Dollfuß wurde angeschossen und verblutete in seinen Amtsräumen. doch die Putschisten konnten von der Exekutive überwältigt werden. 8 Anführer wurden hingerichtet, Hunderte Nazis in sogenannte Anhaltelager gesperrt, in denen sie nun zusammen mit den verhaßten Marxisten einsaßen. Tausende illegaler Nazis flüchteten ins "Altreich" und begründeten dort eine "Österreichische Legion" für den Tag X, die "Befreiung" der Heimat. Der neue Kanzler Kurt von Schuschnigg suchte zwischen allen Fronten zu vermitteln - er amnestierte Nazis und Sozis, stellte sich unter den Schutz Mussolinis, der gegen den SS-Putsch in Wien 5 Divisionen am Brenner hatte aufmarschieren lassen, biederte sich aber gleichzeitig bei Hitler an. Er verpflichtete sich zu einer "deutschen Politik" und nahm Nationalsozialisten in sein Kabinett auf. Doch Hitler wollte alles. Im Februar 1938 zitierte er Schuschnigg zu sich auf seinen Berghof bei Berchtesgaden und diktierte dem Österreicher seine Bedingungen - "verhandelt wird nicht, Sie haben zu unterschreiben": in Wien sei umgehend ein NS-Regime zu installieren. Schuschnigg fügte sich und übergab das Innenministerium dem Hitler-Kandidaten Arthur Seyß-Inquart. Doch dann versuchte er mit einem letzten Kraftakt doch noch Österreichs Unabhängigkeit zu retten. Unter der Parole "Rot-weiß-Rot: Bis in den Tod" setzte er für den 13. März eine Volksabstimmung "für ein freies und deutsches, unabhängiges und soziales, für ein christliches und einiges Österreich" an. Hitler tobte und drohte. Am 11. März trat Schuschnigg zurück. Am nächsten Morgen marschierte die Wehrmacht in Österreich ein und wurde mit überschäumendem Jubel begrüßt. Drei Tage später konnte Hitler auf dem Heldenplatz in Wien vor Hunderttausenden die größte "Vollzugsmeldung meines Lebens" erstatten - "den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich". Eine Volksabstimmung, von der Juden und "unzuverlässige Elemente" ausgeschlossen wurden, ergab einen Monat später angeblich eine Zustimmung von 99,73% für den unterdessen längst vollzogenen Anschluß. Den hatten böse Zugen zum "Ranschmiß" umgetauft, da auch politische, gesellschaftliche und kirchliche Würdenträger die Vereinigung begrüßt hatten - "mit freudigen Herzen" (der Sozialdemokrat Karl Renner), "besten Segenswünschen" (die katholischen Bischöfe), in "namenslosem Glück" (der Dichter Josef Friedrich Perkonig). Nicht nur der Staat, auch der Name Österreich wurde ausgelöscht. Aus den Bundesländern Ober- und Niederösterreich wurden Ober- und Niederdonau. Die Metropole Wien, wo der junge Hitler als obdachloser Kunstmaler gescheitert war, schrumpfte zur Gaustadt. Die Österreicher aber waren nach anfänglicher Anschlußhysterie, als die NS-begeisterten sogenannten "Märzveilchen" zu Millionen aus der Erde schossen, wieder einmal gespalten. Auf der einen Seite mühten sich die von den deutschen Verbündeten im Ersten Weltkrieg als "Kamerad Schnürschuh" geschmähten Ostmärker, nun noch hundertprozentiger zu sein als die Preußen. 10% des Volkes traten der NSDAP bei - im "Altreich" hatten nur 8% ein Parteibuch. Die latent antisemitischen Ostmarker taten sich bei der Judenverfolgung hervor - die "Reichskristallnacht" verlief in Wien grausamer als in deutschen Städten. Von 220.000 Wiener Juden erlebten dort nur 200 das Kriegsende. Der Österreicher-Anteil an SS-Haudegen und KZ-Schergen war weit überproportional. 1.2 Millionen Ostmärker kämpften in der Wehrmacht an allen Fronten von Narvik bis Kreta, 220 von ihnen brachten es bis zum General, 326 erhielten das Ritterkreuz. Aber eine Viertelmillion Österreicher fielen in Hitlers Dienst, 30.000 starben an den Galgen der Nazis, in ihren Konzentrationslagern und Kerkern. In der Haft und in den Bombentrümmern entstand, was der Ersten Republik gefehlt hatte, nun aber der Gründung der Zweiten zugute kam - ein österreichisches Nationalgefühl. Der "Rest" von 1918 fand 1945 seine eigene Identität, eine Republik, die ihre Bürger wollten.Die Wiederherstellung des österreichischen Staates war seit der Moskauer Deklaration vom November 1943 erklärtes Kriegsziel der Alliierten. So konnten die Österreicher fortan behaupten, das erste unschuldige Opfer brutaler nazistischer Aggressionen gewesen zu sein. Am 13. April 1945 eroberten die Sowjets Wien. Bereits am 25. installierten sie eine provisorische Regierung unter dem sozialdemokratischen Veteranen Karl Renner, dem damit zum zweitenmal die undankbare Aufgabe zufiel, sein Land aus den Trümmern eines verlorenen Krieges zu führen.

 


"...und vor allem Anständigkeit!"
Zitate von Jörg Haider


"Unsere Soldaten waren nicht Täter, sondern bestenfalls Opfer."

"...im Dritten Reich haben sie ordentliche Beschäftigungspolitik gemacht..."

"In Österreich gibt es 300.000 Arbeitslose und 300.000 offizielle Ausländer."

"Wenn Sie so wollen, dann war es halt Massenmord."

"Wir geben Geld für Terroristen, wir geben Geld für gewalttätige Zeitungen, wir geben Geld für arbeitsscheues Gesindel, und wir haben kein Geld für anständige Menschen."
(in einer Rede vor SS-Veteranen)

"Walter Reder war Soldat wie Hundertausende andere auch. Er hat seine Pflicht erfüllt, wie es der Eid des Soldaten gebietet."
(über den aus Österreich stammenden ehem. SS Obersturmführer, der 1951 von einem italienischen Militärgericht als hauptverantwortlicher für das Massaker in Marzabotto (mehr als 1000 Tote) zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde.)

"Das wissen Sie so gut wie ich, dass die österreichsiche Nation eine Missgeburt gewesen ist, eine ideologische Missgeburt, denn die Volkszugehörigkeit ist die eine Sache und die Staatszugehörigkeit ist die andere Sache, und wenn man es jemandem freistellt, sich als slowenischer Österreicher zu bekennen, als ungarischer, als kroatischer, dann muss es auch möglich sein, sich als deutscher Österreicher zu bekennen. Und das ist auch das, was in unserem Programm formuliert ist."

"Man darf sich nicht damit begnügen, dass Kärnten frei und ungeteilt bleibt. Dieses Land wird nur frei sein, wenn es ein deutsches Land wird."

"Wenn ich einmal etwas gesagt habe, dann meine ich es so."


Nationalratswahl 1999


Tab.: Nationalratswahlen in Österreich 1979-1999

In Prozent

SPÖ

ÖVP

FPÖ

GRÜNE

LIF

DU

1983

47,7

43,2

4,9

3,3

n.k.

n.k.

1986

43,1

41,3

9,7

4,8

n.k.

n.k.

1990

42,8

32,1

16,6

4,8

n.k.

n.k.

1994

34,9

27,7

22,5

7,3

6,0

n.k.

1995

38,1

28,3

21,9

4,8

5,5

n.k.

1999

33,4

26,9

27,2

7,1

3,4

1,0

n.k. = nicht kandidiert.

 

Umfrage 1998:
Haben Juden zuviel Einfluß?
Umfrage 2001:
24 Prozent aller Österreicher und 80 Prozent der FPÖ-Wähler wollen keine Juden im Land

 

Es ist nur eine Frage der Zeit
daß die Nazis wieder an der Macht sind
alle Anzeichen sprechen dafür
die Roten und die Schwarzen spielen alles den Nazis in die Hände
Thomas Bernhard, Heldenplatz, 1986

 

Österreich ist kein Naziland!

 

 

 

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Hinweis: Die oben angeführten Zitate des (zum Zeitpunkt des Zitates amtierenden) österreichischen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel stammen aus einem Interview Schüssels mit der israelischen Tageszeitung Jerusalem Post im November 2000.


  Braune Wortmeldungen von österreichischen Politikern
Nazi-Gesetze in Österreichs Rechtsordnung 2001
Keine Koalition mit dem Rassismus!

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29. November 2000
Letzte Änderung: 28. Jan. 2008

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